Seit 2019 "Faire Gemeinde": Marienfelde ist Vorreiterin

Seit 2019 "Faire Gemeinde": Marienfelde ist Vorreiterin

Seit 2019 "Faire Gemeinde": Marienfelde ist Vorreiterin

# Fairer Kirchenkreis

Seit 2019 "Faire Gemeinde": Marienfelde ist Vorreiterin

Vom Kirchenkreis in die Gemeinden: Wir haben uns mit Veronika Ekkert-Rettig unterhalten, der Fairnessbeauftragten der Kirchengemeinde Marienfelde. Als einzige Gemeinde in den Kirchenkreisen Tempelhof-Schöneberg und Zossen-Fläming ist Marienfelde bereits als "Faire Gemeinde" zertifiziert. 

KK: Liebe Frau Ekkert-Rettig, fangen wir bei den Fakten an: Wie lange sind Sie schon zertifiziert?
VER: Die Ev. Kirchengemeinde Marienfelde ist zertifiziert seit September 2019, d.h. wir befinden uns jetzt im 3. Jahr der FAIREN GEMEINDE.

KK: Sie sind in Ihrer Gemeinde die verantwortliche Ansprechperson. Was hat Sie motiviert, sich diesem Thema anzunehmen?
VER: „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ – seit 1983, seit fast 40 Jahren beschäftigen wir uns in der Kirche mit dem Thema; die Zeit läuft uns davon... In Marienfelde gab es seit etwa 2015/16 verschiedene Impulse und konkrete Maßnahmen (wie z.B. Umstellung auf Ökostrom); als Mitglieder des damaligen GKRs war es uns wichtig, auf diesem Weg weiter zu gehen und endlich zu handeln, statt immer nur zu reden. Genau diesen Punkt spricht das Siegel an.

KK: Wie viele Menschen engagieren sich bei Ihnen für das Projekt „Faire Gemeinde?
VER: Zur Zeit sind in der AG FAIRE GEMEINDE sieben Personen einschließlich der Fairnessbeauftragten aktiv.

KK: Was ist bisher die überraschendste Erkenntnis, die Sie gewonnen haben?
VER: Dass wir nach zwei Jahren Arbeit (und der erzwungenen Inaktivität in der Corona-Zeit) weniger werden… Aber vielleicht ist das auch gar nicht überraschend, sondern gehört zur normalen Entwicklung, dass immer wieder neue Anläufe und Geduld nötig sind…

KK: Warum ist es wichtig, eine „Faire Gemeinde“ zu sein/werden?
VER: Die Verpflichtung durch das Siegel hilft innerhalb der Gemeinde, im Alltag „in der Spur zu bleiben“ und die Ausrichtung auf Klimagerechtigkeit verbindlich zu machen.
Nach außen können Kirchengemeinden auf diese Weise zeigen, dass es möglich ist, immer bewusster und nachhaltiger zu leben und zu handeln; mit dem Siegel wird das sichtbar.
Nicht zuletzt dient das Siegel dazu, den Zusammenschluss mit anderen Gemeinden/Kirchenkreisen/Institutionen sichtbar machen; auch das ist wichtig, zur eigenen Ermutigung und als Zeichen nach außen.

KK: Was raten Sie anderen Gemeinden, die sich (noch) nicht entschlossen haben?
VER: Ich finde es sehr wichtig, im Vorfeld eine möglichst breite Basis in der Gemeinde zu suchen. Um etwas in der Gemeinde zu bewirken, reicht es nicht aus, eine*n Fairnessbeauftragte*n zu ernennen. In Marienfelde haben wir dazu eine Arbeitsgruppe gebildet, mit Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen und Vertreter*innen von möglichst vielen Gemeindegruppen. Es hilft dabei besonders, ein „faires Projekt" unter den Verpflichtungen zu finden, das Begeisterung weckt und Veränderungen sichtbar macht. In Marienfelde versuchen wir das mit der Umgestaltung der Piazza in der Waldsassener Straße, die sofort erkennbar einen anderen Eindruck vermittelt.

Die Fragen stellte Ulrike Biskup.

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