Bericht: Superintendent Raddatz berichtet der Synode

Bericht: Superintendent Raddatz berichtet der Synode

Bericht: Superintendent Raddatz berichtet der Synode

# Aktuelles

Bericht: Superintendent Raddatz berichtet der Synode

Die Themen unserer Frühjahrssynode haben eine nachhaltige Wirkung gezeigt und führten zu einer Reihe wichtiger Verabredungen und Initiativen:

Freiräume und Experimente – ein neuer Typ kirchlicher Orte? 

Die Frage, ob neben der klassischen Ortsgemeinde neue kirchliche Räume entstehen können, bewegt uns. Diese Orte könnten neue Antworten auf die Herausforderungen der Zeit bieten und als ergänzende Gemeinschaftsorte wirken. Der Kreiskirchenrat bleibt in engem Austausch mit der Landeskirche und sucht gezielt nach Impulsen und geeigneten Partnern für diese Idee. Klar ist: Jede Struktur und jeder Arbeitsbereich muss regelmäßig hinterfragt und evaluiert werden, um Raum für solche Innovationen zu schaffen.

Einheit stärken – Transparenz und Zusammenarbeit intensivieren 

Im Zuge der Beratungen haben wir beschlossen, die Kommunikation zwischen Kreiskirchenrat und Gemeinden zu stärken. Künftig werden wir regelmäßige Berichte bereitstellen, die unsere Tagesordnungspunkte und Entscheidungen transparent darstellen. Ergänzend entwickeln wir in der Superintendentur ein strukturiertes Beschlussformular, das den Gemeinden die rechtliche Grundlage und die nötigen Bearbeitungsschritte klar vermittelt. Dies wird überflüssige Abstimmungen vermeiden und den Bearbeitungsprozess effizienter gestalten. Auch die Kreiskirchenratssitzungen werden künftig an verschiedenen Orten im Kirchenkreis stattfinden – ein sichtbares Zeichen unserer Verbundenheit. Ein leistungsfähiges Kirchliches Verwaltungsamt (KVA) bleibt dabei unser zentrales Ziel, um den Gemeinden umfassend zur Seite zu stehen.

Prozesse verstetigen und evaluieren – Einbindung der Gemeindekirchenräte 

Unsere Überlegungen zur Prozessoptimierung wurden in einer Checkliste zusammengefasst. Die Beteiligung der Gemeindekirchenräte an diesen Überlegungen im Rahmen eines Hearings ist geplant und erscheint uns als wichtiger Schritt, der den Zusammenhalt stärkt und die Beteiligung intensiviert.

Projektstelle Erwachsenenbildung – ein Netzwerk für Demenzbetroffene 

In Kooperation mit dem Fachbereich „Zweite Lebenshälfte“ und dem Geistlichen Zentrum für Demenz wird derzeit ein neues Projekt aufgebaut, das vom Senat gefördert wird. Unter dem Titel „Diagnose Demenz – wie weiter?“ entwickelt Ronald Österreich ein Netzwerk, das die Bedarfe der Zielgruppe identifiziert und durch spezifische Bildungsmodule unterstützt. Ein wertvoller Beitrag, um Angehörige und Betroffene in einem herausfordernden Lebensabschnitt zu begleiten.

50 Jahre Partnerschaft mit Mufindi, Tansania – eine traditionsreiche Freundschaft 

Ein herausragendes Jubiläum mit einer Feier im Missionswerk, Besuch im Reichstag, Gottesdiensten und zahlreichen Begegnungen führte uns erneut die starke und lebendige Verbindung zu unseren Partnern in Tansania vor Augen. Doch auch hier zeichnet sich ab, dass die Partnerschaft eine thematische Neuausrichtung und einen Generationenwechsel braucht, um weiterhin zukunftsfähig zu bleiben. Dank an Michael Volz.

Der Kreisjugendkonvent in Brüssel und Konfis on Tour 

Im Frühjahr war der Kreisjugendkonvent in Brüssel. Der Schwerpunkt der Fahrt lag in der europäischen Politik, mit einem Besuch des EU-Parlaments und Gesprächen mit EU-Abgeordneten sowie dem Büro der Ev. Jugend in Europa, ergänzt durch kulturelle Highlights wie das Comicmuseum und ein Besuch des Atomiums. Das Projekt „KONTOUR“ (Konfis on Tour) bot 15 Jugendlichen im Sommer eine innovative Möglichkeit, die Konfi-Zeit als Pilgerreise zu erleben. Im Mittelpunkt stand eine große Sommertour per Rad durch die Regionen Berlin, Brandenburg und bis zur Ostsee. Das Fahrtenmodell förderte die persönliche und spirituelle Entwicklung der Konfirmand*innen, ermöglichte neue Freundschaften und bot intensive Auseinandersetzungen mit Glaubensfragen in einer inklusiven Umgebung. Fortsetzung folgt in 2025. Dank an Katti Geighardt und Jens M. Krüger.

Neue Mitarbeitende – ein starkes Team an Bord

• Kirchenkreisbüro: Mit Ariane Schütz ist das Büro nun vollständig besetzt. Der Organisationsberatungsprozess wird dennoch fortgeführt.

• Vorstand des Immobilienwerkes: Ajna Nickau verstärkt seit 1. August 2024 unser Team (Gruß an Frau Adolf-Wright und Frau Nickau).

• Arbeitsstelle für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: Gisela Tesch bringt ab Januar neue Impulse ein.

• Rucksackprojekt: Hümeyra Cibik, Selma Kalaman und Georgiana Manolache verstärken das Team in einem Projekt, das der Kreiskirchenrat trotz „Haushaltssperren“ mutig unterstützt.

Erfolge bei Fördermittelanträgen 

Unsere Bemühungen um Fördermittelanträge waren fast überall erfolgreich, ein Zeichen für den Weitblick und die Hartnäckigkeit der beteiligten Mitarbeitenden.

Die folgenden Projekte konnten erfolgreich gefördert werden:

• Die Familienzentren (Senat) – Projektpartner Bezirk TS

• 2. Staffel Podcast „Trauerei“ (Dritte Orte) – Projektpartner Landeskirche

• Rucksackprojekt (Senat) – Projektpartner Bezirk TS

• Konfirmandenprojekt „Kontour“ (Fonds Missionarischer Aufbruch) – Projektpartner Landeskirche

• Projekt „Stadtteilmütter“ (Senat) – Projektpartner Simeondiakonie

• Geistliches Zentrum für Demenz – Projektpartner Johannesstift-Diakonie

• Queeres Jugendzentrum (Senat) – Projektpartner Bezirk TS

• „Lebensmelodien“ – Projektpartner BMI, Landtag Hannover, Stiftungen, Auswärtiges Amt

Um den steigenden Verwaltungsaufwand bei Fördermittelanträgen zu bewältigen, ist im neuen Stellenplan eine zusätzliche 50%-Stelle vorgesehen.

Prävention 

Die Zusammenarbeit zwischen landeskirchlicher und kreiskirchlicher Ebene konkretisiert sich zunehmend. Die Präventionsarbeit bleibt eine wichtige Aufgabe des Kirchenkreises, und im neuen Stellenplan ist eine 50%-Stelle dafür vorgesehen. Die Intervention muss außerhalb des Systems organisiert werden. Wichtig ist, dass alle Verantwortlichen ihren Pflichten nachkommen. Ich bitte daher darum, die Führungszeugnisse zu beantragen (bisher sind nur 12 Synodale der Verabredung nachgekommen). Herr Steinbach wird dazu morgen mehr berichten.

Ehrenamtspauschalen – Klarheit und Transparenz 

Das Konsistorium hat eine Regelung zur Vergabe der Ehrenamtspauschalen geschaffen: Wahlämter dürfen keine Pauschalen erhalten, für andere ehrenamtliche Aufgaben können jedoch Pauschalen gewährt werden. Die betroffenen Ehrenamtlichen in unserem Kirchenkreis sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben auf ihre Pauschalen verzichtet.

St. Matthäusgemeinde am Kulturforum – Mehr als eine finanzielle Verpflichtung 

Seit die St. Matthäuskirche von einer Stiftung getragen wird, ist der Kirchenkreis anteilig für die Betriebskosten verantwortlich. Wir möchten diese Beziehung jedoch über die rein finanzielle Unterstützung hinaus pflegen und haben bereits erste Schritte für eine engere Zusammenarbeit vereinbart.

Beratungsprozess Martin-Luther-Gedächtniskirche – Zeichen setzen gegen Rassismus und Antisemitismus 

Die erste Phase des Beratungsprozesses gemäß dem Kirchengesetz zum Umgang mit judenfeindlichen, rassistischen und nationalsozialistischen Darstellungen wurde abgeschlossen. Nun finden erneut Gespräche zwischen Gemeinde, Konsistorium und Kirchenkreis statt. Ziel ist es, das ikonografische Programm der Kirche so zu überarbeiten, dass eine klare Haltung gegen Rassismus und Antisemitismus unmissverständlich erkennbar ist. Während des Beratungsprozesses finden in der Kirche keine Gottesdienste statt. Am 9.11. hat dort ein Gottesdienst stattgefunden.

Tag der offenen Tür Der Tag der offenen Tür des Kirchenkreises war ein voller Erfolg. Es war ein Tag voller Begegnungen, Gespräche und einer spürbaren Gemeinschaft, die Nachbarschaft und Vielfalt in den Mittelpunkt stellte. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Kolleginnen und Kollegen im Kirchenkreis, die mit großem Engagement und guter Zusammenarbeit diesen besonderen Tag möglich gemacht haben. Es war eine Freude, unsere Arbeit und unser Miteinander so lebendig präsentieren zu können. Schon jetzt den kommenden Termin vormerken: Montag, 16. Juni 2025

Die Zukunft – wohin geht die Reise?

Zwei wesentliche Ansätze prägen unsere Vorstellung einer zukunftsfähigen Kirche:

• Zukunftsfähige Gemeinden: Durch die Förderung der Sprengelbildung in zwei Regionen stärken wir das Gemeindeleben:

o Sprengelbildung im Schöneberger Norden

o Sprengelbildung in Friedenau

• Neue kirchliche Orte: Parallel dazu schaffen wir Orte, die dem veränderten Bedürfnis der Menschen gerecht werden:

o Die Kirche im digitalen Raum

o Das Geistliche Zentrum für Demenz

o Die Krankenhausseelsorge

o Die Trauerbegleitung

o Hausbesuche

Zum Schluss – ein aufrichtiger Dank Es ist mir ein tiefes Anliegen, Ihnen allen für Ihr großes Engagement zu danken. Ihr Einsatz ist das Rückgrat unseres Kirchenkreises, und Ihre Hingabe in allen Bereichen beeindruckt mich stets aufs Neue. Ein besonderer Dank gilt auch Präses Manuel Starck mit dem Präsidium für seine Einladung und Unterstützung. Und danke dem Team, das diese Synode organisiert und einen guten Verlauf ermöglicht.

Ich wünsche uns allen einen gesegneten und erfolgreichen Synodenverlauf.

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